Beiträge von ulf

    Fakt ist dass das ausnutzen der Mehrleistung des Brabus auf der Landstraße (soweit sie nicht für ein legales Rennen abgesperrt ist) nichts zu suchen hat.

    Weil genau WAS passiert, wenn man mit 428PS (statt 272?) z.B. überholt?

    Neigt der Brabus dann unvermeidbar zum unkontrollierten Ausbrechen o.ä.? Dann hätte er nie und nimmer die Homologation für den öffentlichen Straßenverkehr bekommen ;)

    Zieht Euch doch nicht so an den 428PS hoch. Denn die Beschleunigung auf trockener Straße deutlich unterhalb der Vmax ist allergrößtenteils abhängig vom Leistungsgewicht, und das sind beim #1im Brabus-Modus 1.900kg / 428PS = 4,44 kg/PS. Mein leicht abgespeckter Polo (1.280 kg / 230PS) hat 5,57 kg/PS, ist also nicht soo viel schlechter, und ich habe fast 10 Jahre damit unfallfrei überstanden (bis auf eine Schwellerdelle wegen eines übersehenen Steins am Straßenrand).

    Die 0 -100 Papierdaten (Polo: 6,4sec, #1 Brabus: 3,9 sec) mögen den Smart wie aus einer anderen Beschleunigungs-Welt erscheinen lassen, aber dem ist nicht so.

    Denn die relativ kurzen 0-100 Zeiten bei E-Autos kommen hauptsächlich von dem Bumms direkt aus dem Stand heraus, wo der Verbrenner noch im Tal der Motor-Leistungskurve und ggf. Turboloch vor sich hindümpelt und in der Reibungshitze des Einkuppelns und ggf. durchdrehenden Reifen zusätzlich Leistung verschenkt: So verliert er etliche Sekunden gegenüber der theoretischen Beschleunigung laut Leistungsgewicht.

    Aber wenn ich mit dem Polo auf der Landstraße im optimalen Gang (= Drehzahl knapp unterhalb der Pmax) einen Überholvorgang starte, ist die Beschleunigung mit "nur" ~ 230PS vermutlich kaum schlechter als im #1 Brabus.

    Da müssten die frühen Besitzer mal mehr an Erfahrungen preisgeben, wieviel der Ecomodus wirklich bringt - ich glaube, das wird überschätzt. Bzw. bedeutet ‚BRABUS-Modus‘ ja nicht, daß man den Verbrauch nicht durch vorausschauendes, gemütliches Fahren genauso reduzieren kann.

    Guter Gedanke. Am ehesten könnte man es anhand einer Momentanverbrauchsanzeige vergleichen, die sogar z.B. mein 10 Jahre alter Verbrenner ab Werk hat.

    Wenn mann z.B. bei konstant 70km/h in der Ebene (idealerweise mit Tempomat) zwischen Eco und Brabus hin und herschaltet, könnte man ganz leicht den Momentanverbrauch vergleichen - WENN der #1 eine Momentanverbrauchsanzeige hätte. Aber im Download des Benutzerhandbuches (S.148) steht nichts von irgendeiner Verbrauchsanzeige, sondern nur die Reststrecke bis "Batterie leer".

    Zusätzlich läßt sich laut eines Videos im Brabus-Modus der Tempomat nicht einschalten, bzw. bei aktivem Tempomat ist der Brabus-Modus gesperrt (siehe auch 12:36 Minuten).

    Meine Vermutung: Wenn der Verbrauchsvergleich zwischen Brabus- und anderen Modi so erschwert wird, dürfte der erreichbare Minimalverbrauch bei einem gegebenen Tempo im Brabus-Modus deutlich höher sein als in Eco.

    Aber warten wir mal die Erfahrungen der frühen Besitzer ab ;)

    Danke tANDi :)


    Übrigens habe ich gestern Unsinn geschrieben: Für die Erhöhung der Geschwindigkeit z.B. von 80 auf 81 km/h (ohne Luftwiederstand) ist NICHT 4mal so viel Energie nötig wie von 40 auf 41 km/h, sondern nur ca. doppelt so viel.

    Hier zur Verdeutlichung mal die berechneten Beschleunigungskurven des Polo WRC mit den Motor-Papierdaten:

    Beschleun_PoloWRC.PNG

    Solange das Drehmoment (und daher auch die Zugkraft am Reifen) konstant ist, steigt die blaue Leistungskurve (oben) an, aber die Beschleunigung (unten) bleibt in den unteren Gängen fast gleich. Zu höheren Gängen hin fällt aber die Beschleunigung auch bei konstanter Zugkraft immer weiter ab, weil eben der Luftwiderstand immer steiler ansteigt.

    Die höchste Beschleunigung im 1. Gang ist kaum höher als im 2.Gang, weil ein Frontkratzer mit normaler Bereifung auf normalem Straßenbelag nicht mehr als ~ 5,5 m/sec² hinbekommt.

    Der leicht wannenförmige Abfall der Beschleunigungskurve bei konstanter Motorleistung ab ~ 67 km/h ist auch im #1-Brabus-Diagramm angedeutet:

    Smart#1Brabus_0-100_2.png

    dann weiter durch (kleiner Widerstand) dann ist alles an PS da.

    Das wäre das "alte" Pedalgefühl, wo der letzte ~ cm des Pedalweges schwerer geht als der erste (große) Teil. Für sowas braucht man eine spezielle Pedalmechanik = geänderte Hardware.

    Der Kickdown per schnellem Durchtreten fühlt sich vom Kraftaufwand her völlig normal an. Diese Option schlummert z.B. in der Einspritzsoftware des Golf 6R und kann beim Chiptuning aktiviert werden, wenn man eine 2-Stufen-Leistung haben will - etwa Serienleistung beim gemäßigten Durchtreten bis zum Anschlag, und die Tuningstufe beim schnellen Durchtreten. Als reine Softwarelösung könnte sowas m.E. auch beim #1 leicht realisiert werden.

    Die relativ frühzeitige Reduzierung der maximalen Leistung... Kann ich so - aus den eigenen Probefahrten - nicht bestätigen, ganz im Gegenteil.

    Du meinst wohl die blaßgrüne Kurve in diesem Screenshot:

    Smart#1Brabus_0-100_2.png

    Klugsch****modus ON:

    Beschleunigung ist NICHT gleich Leistung, denn die kinetische Energie einer Masse ist 0,5 x m x v².

    Daher ist für die Erhöhung der Geschwindigkeit z.B. von 80 auf 81 km/h 4mal so viel Energie nötig wie von 40 auf 41 km/h - und das schon ohne Berücksichtigung des Luftwiderstandes, der ebenfalls mit dem Quadrat der Geschwindigkeit ansteigt!

    Daraus folgt:

    1. Während einer konstanten Beschleunigung (= waagerechter Teil der grünen Kurve) steigt die Leistung mindestens mit dem Quadrat der Geschwindigkeit an.

    2. Der Abfall der Beschleunigung ab ca. 60 km/h könnte in etwa das Ergebnis einer konstanten Radleistung sein.


    Zum Thema "bemerken": Solange die Beschleunigung nicht ruckartig tief einbricht sondern nur leicht nachläßt, tendiert das Popometer dazu, uns eher eine konstante Weiterbeschleunigung zu melden ;)

    Hallo und guten Tag,


    ich mag Kleinwagen mit großer Beschleunigung. Daher fahre ich aktuell einen VW Polo WRC, weil ich mir auf der Landstraße möglichst wenig das Tempo unnötig bummelnder Vordermänner aufzwingen lassen will. Mit gemessenen ~ 230PS für 1.280kg incl. Fahrer werden im Polo Überholwege angenehm kurz; ansonsten fahre ich zügig, aber auch sparsam mit einem Ganzjahresverbrauch von 7,2l / 100km.


    Beim Stöbern nach einem evtl. vollelektrischen Nachfolger bin ich hauptsächlich beim #1 Brabus hängengeblieben – aber der scheint mir keinen Fahrmodus zu haben, der wirklich zu meiner Idee vom Fahren paßt: möglichst sparsam, aber incl. der Möglichkeit zum spontanen Überholen mit maximaler Beschleunigung wie im Brabus-Modus.


    Daher würde ich mir eine Strompedal-Kickdownfunktion wünschen, die in den schwächeren Fahrmodi beim schnellen Durchtreten bis zum Anschlag alle 428PS freisetzt. Denn im permanenten Brabus-Modus (damit ich jederzeit mit maximaler Leistung überholen kann, wenn sich eine Gelegenheit ergibt) verschwende ich unnötig Energie, und im permanenten Eco-Modus kann ich bildlich nur mit angezogener Handbremse überholen.

    Bzw. bis ich auf der Landstraße bei einer spontanen Überhol-Gelegenheit im Display von Eco auf Brabus umgeschaltet hätte, wäre die Gelegenheit meistens schon wieder vorbei.


    So eine Kickdown-Funktion im E-Auto mit diversen Displays sollte m.E. auch eine leicht zu erfassende optische Rückmeldung haben (= ob das Strompedal schnell genug durchgetreten wurde). Zudem sollte die Ansprechschwelle im Stand vorkonfigurierbar sein, weil das "schnelle" Durchtreten höchst subjektiv ist: Was z.B. ein 20-jähriger "sportlicher" Fahrer als normal-schnell empfindet, bekommt ein 60-jähriger vielleicht nur noch vereinzelt mit äußerster Anstrengung hin.