Beiträge von Hufi

    Kommt ein Brush Cover zum EInsatz für die Bürste in der Box?

    Nein, ich habe nur Mikrofaser Waschhandschuhe und nutze das 2-Eimer-Prinzip. Felgen gehen natürlich getrennt, aber alles per Hand und Hochdruckreiniger zum Anfeuchten und zum Abspritzen. Eine Bürste haben meine Autos noch nie gesehen. Bei hartnäckigen Flecken (Insekten oder Vogelkot) lege ich nasse Zeitungen oder Vlies auf die Stellen, befeuchte diese alle 2 Minuten und warte, bis sich der Dreck von selbst gelöst hat. Auf keinen Fall kratzen oder mit "Gewalt" versuchen, den Dreck zu entfernen. Verwischter Vogelkot macht Kratzer im Klarlack (man glaubt es kaum), daher nie Kraft oder Gewalt anwenden.

    Also machst du mehr als 1 eigenes Auto damit im Monat/Jahr?

    Ja, im Prinzip schon. Ich hatte bis 2020 insgesamt 6 eigene Fahrzeuge und habe auch den SLS AMG eines Bekannten gepflegt. Aber nur als reines Hobby - nix gewerbliches.

    Was kostet ein Trockeneisgerät?

    Zunächst braucht man einen Schraubenkompressor mit mindestens 1000l/min Fördervolumen bei 10 bar Druck. Ein Kolbenkompressor geht nicht, da er der Belastung nicht standhält. Dann braucht man eine Lufttrocknungsanlage und einige Feinfilter für die Druckluft. Ohne Lufttrocknung vereist das Trockeneisstrahlgerät ("Verstopfung" der Düse). Dieses wiederum kostet (neu) ab ca. 8.000,- Euro aufwärts. Trockeneis selbst kostet ca. 0,5-1,5 Euro pro kg (je nach Anbieter) und kann online bestellt werden. Mein Lieferant ist nur 2 km entfernt - somit habe ich immer die beste Qualität und eine schnelle Verfügbarkeit. Das Trockeneis selbst hat pro Tag ca. 10% Volumenverlust durch Verdampfung, wenn es seht gut geschützt ist (Styroporbox). Im Sommer können es auch mal 20% pro Tag sein. Darum sollte man es schnell verarbeiten.
    P.S. Ich habe die ganzen Gerätschaften bei eBay Kleinanzeigen vor ca. 6 Jahren extrem günstig erworben - aber die Kosten werden immer im fünfstelligen Bereich liegen 8) .

    Soll halt jeder so machen wie er möchte. Ich bin sicher kein Maßstab und teile nur meine Erfahrung. Ich bin per sé auch nicht gegen eine Keramikversiegelung (wäre ja blöd, zumal ich keine Erfahrung damit habe). Und schwarz finde ich nach wie vor sehr attraktiv. Aber mir ist die Pflege einfach zu aufwändig. Einen Kompromiss muss man eben immer eingehen und man wird nicht jünger.


    Eine komplette Aufbereitung eines Gebrauchtwagens dauert bei mir schon mal bis zu 150 Stunden. In einen 30 Jahre alten Mercedes 560SEC habe ich mehr als 300 Stunden investiert. Der war danach aber so gut wie ein Jahreswagen mit Zustand 1-. Und Trockeneisstrahlen ist der Hammer (siehe Motorraum vom 560SEC mit 125000km) :saint: ! P.S: Sorry, falls zu sehr Offtopic.


    Hufi_560SEC_Nachher.jpg



    Motorraum meines Smart 42 Electric Drive nach knapp 30.000km und Trockeneisbehandlung:


    20221207_Smart_07.jpg

    Ich bin auch ein Pflegeverrückter und meine Autos sind/waren auch nach 10 Jahren wie im Neuzustand. Ich wasche ausschließlich von Hand, nutze Nass/Trockensauger für den Innenraum, Trockeneisstrahlen für innen und außen (Motorraum usw.), hochwertige Wachse (Swissvax, Maguiars, Petzoldts usw.) und habe schon sehr viele Produkte getestet. Zum Glück habe ich eine Halle mit Hebebühne und allen Werkzeugen/Utensilien für die Aufbereitung.


    Von Keramikversiegelung habe ich immer die Finger gelassen, weil:

    • Nachlackierungen praktisch nicht möglich sind (man kriegt das Zeugs schlichtweg nicht weg)
    • Wachs schöner glänzt
    • Die unterschiedliche Ausdehnung einer Versiegelung ggü. Blech oder Kunststoff bei Hitze zu Mikrorissen in der Beschichtung führt, die die Oberfläche irgendwann leicht vergilbt aussehen lässt (gerade bei schwarz).

    Natürlich hält Wachs (leider) nicht so lange. Für mich ist das aber kein Problem, weil Autopflege seit ca. 30 Jahren mein Hobby ist. Mein GT-R ist komplett mit XPEL-Steinschlagschutzfolie geschützt. Die Eigenschaften der Folie begeistern mich immer wieder:

    • Sehr guter Schutz gegen Steinschlag
    • Selbstheilend bei Hitzeeinwirkung
    • Insekten und Vogelkot beschädigen den Lack nicht und die Folie ist sehr viel resistenter als der Lack
    • Man kann die Folie entfernen und hat dann einen perfekten Lack ohne Beschädigungen
    • Man kann die Folie auch wachsen (matt und glänzend)

    Bei Mattlacken ist die Steinschlagschutzfolie besonders gut, weil man sie zur Not gut auswechseln kann. Da man Mattlack nicht polieren kann, sind Nachlackierungen bei Schäden immens teuer (immer das ganze Teile lackieren, keine partielle Lackierung möglich).


    Meinen Smart #1 Brabus wollte ich eigentlich in grau matt (komplett). Eine Lieferung in 2023 ist aber lt. Händler unsicher (=> die Förderprämie läuft ja 2023 aus). Schwarze Farben will ich nie wieder 😉. Die Pflege ist brutal aufwändig und nach 2 bis 3 Wäschen hat man immer wieder minimale Hologramme im Lack. Vogelkot mit Sonneneinstrahlung zerstört den Klarlack nach wenigen Stunden und hinterlässt Spuren. Der „Normalo“ sieht das vermutlich gar nicht. In meinen ehemaligen Autos (Mercedes obsidian schwarz) konnte man sich spiegeln (siehe Foto). Je besser die Oberfläche (Lack), desto mehr erkennt man kleinste Fehler. Das führt langfristig zu Frust :rolleyes: . Daher nur noch grau, silber oder notfalls rot (wie beim Smart).


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    Zum Thema Waschen in der Waschbox: Meine Empfehlung ist, das Auto nie trocken zu fahren, sondern vor Ort komplett mit MF-Tüchern zu trocknen. Selbst das (angeblich) demineralisierte Wasser der Waschboxen hinterlässt kalkige Wasserflecken, die man nur sehr schwer wegbekommt. Bei schwarzen Lacken gut sichtbar, bei hellen Lacken kaum. Ich "erzeuge" mein eigenes Waschwasser mit einer Umkehrosmose-Anlage (ja, ich bin etwas verrückt :D). Leitungswasser ist ein absolutes No-Go.

    Diese Preisschlachten führen m.E. in erster Linie zu Unzufriedenheit und Verärgerung bei den Kunden. Tesla macht sich ja dadurch eher unbeliebter. Ein Auto, das gerade erst lieferbar wird (Smart #1) sofort im Preis zu reduzieren, halte ich für sehr problematisch.


    Wenn ich ein Auto bestelle, dass ich erst in 4 Monaten bekomme und noch innerhalb der Wartezeit der Preis reduziert wird, würde ich mich vermutlich so ärgern, dass ich meine Bestellung stornieren würde. Dann soll ein Mittelsmann eine Neubestellung zum besseren Preis durchführen. Die Marke hätte für mich aber massiv an Renommee verloren und ich würde sie nicht weiter empfehlen. Das ist auch einer der Gründe, warum ich niemals einen Tesla haben wollte und will (neben der miserablen Qualität, der schlechten Qualitätssicherung, der unseriösen Praktiken mit den Tesla-Mitarbeitern, der schlechten Werkstatt-Struktur usw.).


    Ich wäre standhaft und würde die Preise stabil halten. Das schafft Vertrauen und vermittelt nicht den Eindruck, ein Ramschprodukt zu verkaufen. Qualität hat nun mal seinen Preis und am Verkauf muss auch etwas verdient sein.