Beiträge von Udomann

    Er war sparsam aber war er auch für den Hersteller kostenmäßig tragbar?

    Das ist der Knackpunkt, ich denke, dass dieser e-up in der Herstellung teurer war als der anfängliche, günstige Verkaufspreis. Begründung: Weil die Stückzahlen viel zu gering waren und somit alle E-Komponenten sozusagen speziell angefertigt werden mussten, nur passend für dieses eine Modell (klar, das waren anfänglich Drillinge, aber technisch jeweils identisch). Verdienen kann man in der Automobilbranche nur mit großen Stückzahlen, ab ca. 1.000 Einheiten pro Tag, Stückzahlen darunter lohnen sich nicht, jedenfalls dann nicht, wenn der Preis ziemlich weit unten angesiedelt ist. Je höher der Preis, umso kleiner kann die profitable Stückzahl sein. Daher ja auch der Ansatz der "Plattformen", wo man quasi jeweils die Technik identisch hat, diese aber auf zahlreiche verschiedene Modell anwenden kann, wie jetzt die ID-Baureihe (ID 3, ID 4, ID 5, ID 7 und Varianten im Konzern wie Skoda und Seat born und Co).


    Sehr geschickt macht das Geely mit den Derivaten Smart #1 und #3 und Volvo EX 30, von denen es in China noch mehr Varianten geben mag.

    Dann mag es so sein, dass beim Smart mit Allradantrieb (das sind meines Wissens ja nur die Brabus-Modelle) es deutlich spürbare Einflüsse auf die Lenkung gibt, sobald der Frontantrieb aktiviert wird. Das gab es früher bei fast allen Fronttrieblern serienmäßig, wurde dann aber durch jahrelange Feinarbeit an der Vorderachsgeometrie nach und nach auf ein kaum noch spürbares Level reduziert. Na ja, da merkt man dann wohl, dass der Smart ein ausgezeichnetes Preis- Leistungsverhältnis hat, da wurde wohl gespart bei der Konstruktion. Immerhin gibt es den Allradantrieb hier für einen nur eher bescheidenen Aufpreis, man muss ja auch die zusätzliche Ausstattung des Autos berücksichtigen, die ja im Aufpreis zur Brabus-Ausstattung enthalten ist, da bekommt man den Allradantrieb einschließlich des zweiten Motors und die fast-Verdoppelung der Leistung ja fast geschenkt.

    Dann muss man sich eben an das Zerren in der Lenkung beim Zuschalten des Frontantriebs gewöhnen (ging ja früher bei leistungsstarken Fronttrieblern auch) oder sich für eine Version nur mit Heckantrieb entscheiden, da kann dieses Problem nicht auftreten (und genügend Leistung für den Alltag hat man da auch).

    Ausschliesslich ausser dem 1302 Käfer vor langer Zeit. Hatte aber bei keinem so ein mieses Gefühl in der Lenkung wie beim #1

    Mieses Gefühl in der Lenkung? Das verstehe ich nicht, bei der Probefahrt hatte ich ein sicheres Gefühl, die Lenkung ist doch prima? Ich hatte das Auto jederzeit im Griff, einzig die sehr komfortabel abgestimmte Federung war mir neu, hinderte mich aber nicht daran, die Kiste mal bis zu 180 Tacho auszufahren, da kam dann etwas Nervosität in der Lenkung auf, aber nie hatte ich ein unsicheres Gefühl. Klar, mein Ioniq 5 fährt auch dann noch wie auf Schienen, aber andererseits bleibt man im Smart sehr wach und aufmerksam. Das finde ich sogar besser als bei 180 einzuschlafen. (Ironie)

    Zu den anderen Fahrzeugen kann ich nichts sagen, aber wenn du mit dem Fünfer das nicht schaffst, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Wir haben 4 aktuelle 5er auf der Dienststelle und die lassen alle das Heck in der Kurve kommen bei max. 3/4 Gas und werden noch später vom ESP 'eingefangen' als der Smart.

    Dann war ich eben zu langsam. Allerdings hatte ich es auch nie darauf angelegt, dass das Heck "kommt". Wenns so ist, dann wurde aber mit dem Smart#1 hier doch ganz schön Strom gegeben, also bei normaler Fahrt passiert das dann wohl eher nicht, dieses Heckausbrechen beim Anfahren.

    Wenn ich hier die diversen Berichte so lese, dass es doch eine Tendenz zum Ausbrechen des Hecks gibt, die jedoch sehr bald dann wieder vom ESP eingefangen wird, so ist das von den Entwicklern her wohl genau so gewollt, denn meine bisherigen Autos mit ESP, darunter ein Mercedes GLK mit Allradantrieb, ein Fünfer BMW mit Heckantrieb, und nunmehr ein Hyundai Ioniq 5 ebenfalls mit Heckantrieb, so konnte ich bei keinem dieser Fahrzeuge auch nur eine Tendenz hin zum Ausbrechen des Hecks auch nur ansatzweise erkennen. Ich habe es noch nie geschafft, die Hinterräder beim Ioniq 5 zum Durchdrehen zu bringen, da kann ich Strom geben, so viel ich will, bevor da was durchdreht, wird heruntergeregelt. Das gilt auch in Kurven, entweder bricht da nichts, aber auch gar nichts auch nur ansatzweise aus, oder (was mir noch nie passiert ist) die Karre verlässt die Straße.

    Also: Gefährlich ist diese Ausbrechtendenz des Smart sicherlich nicht, da sie rechtzeitig wieder eingefangen wird, man muss es halt nur wissen und sich darauf einstellen. Im Unterschied zu den anderen, "seriösen" Autos ist der Smart # 1 wohl als Spass- und Fahrerauto konzipiert.

    Ich kann jedem neuen Besitzer gleich welchen Autos, nur dringend empfehlen, sich nach Erhalt des Autos ausführlich mit seinen Fahreigenschaften vertraut zu machen, auch auf wechselnder Fahrbahngüte- und Beschaffenheit (trocken, feucht, nass, Schnee, Eis usw.), denn jeder Entwickler stimmt sein Fahrwerk grundsätzlich anders ab. So ist mir z. B. bei meiner Probefahrt mit einem Smart #1 premium aufgefallen, dass das Fahrwerk im Gegensatz zu meinen Ioniq 5-Fahrwerk viel weicher abgestimmt ist, was für mich dann gewöhnungsbedürftig ist, man muss sich darauf einstellen und kann nicht erwarten, dass sich jedes andere Auto auch genauso "fährt" wie das jetzige. Mal gibt es kleine Unterschiede, mal auch größere.

    Da der Smart #1 inzwischen ja vielfach getestet wurde, auch im Dauergebrauch und von sehr vielen sehr unterschiedlichen Testern, teils auch von erfahrenen Semi-Rennfahrern, und bisher noch niemand von einem "unkontrollierten und gefährlichen und unerwarteten" Ausbrechen des Hecks berichtet hat, muss man davon ausgehen, dass solch ein Verhalten in der Realität auch nicht wirklich passiert.

    Es mag sein, dass dieses Auto speziell so abgestimmt wurde, dass in gewissen Situationen ein anfängliches "Heckausbrechen" gestattet wird, um eine Sportlichkeit zu demonstrieren, ich bin mir jedoch sicher, dass es letztlich nicht zu einem Dreher gekommen wäre, da das von den Systemen zuverlässig verhindert worden wäre.

    Wenn einem das das erste Mal passiert, ist das natürlich ein Schockmoment, weil das vollkommen unerwartet und plötzlich geschieht, vor allem wenn die Fahrbahn jetzt nass ist und einem das bei gleicher Geschwindigkeit im Trockenen nicht passiert. Darum ja mein Tipp, zunächst mal alles zu testen, auch im Nassen.

    Was soll denn an den Motoren unterschiedlich sein ? Zwischen Pro und Pro + gibt es außer der Batterie und dem AC-Lader doch keine technischen Unterschiede.

    Offiziell nicht, gleiche Daten muss nicht zwingend bedeuten, dass man auch gleiche Bauteile verwendet, obwohl das natürlich keinen Sinn macht. Allerdings kann es sein, dass es unterschiedliche Zulieferer gibt, mal ist ein Teil, hier z. B. der Strompedalsensor vom Zulieferer X, ab der Seriennummer XXyZX25dreiNull werden aber Teile vom Zulieferer Y eingebaut, die nominal gleich sein sollten, aber es dennoch nicht sind. Auch Softwarestände könnten hier und da eine Rolle spielen. Wenn dann zufällig ein Pro andere Teile verbaut hat als ein Pro+ ..... na ja, eben Zufall, aber kein absichtlicher Unterschied zwischen den Modellen.

    in der ganzen Zeit habe ich aber nur #1 gesehen (bestimmt 7 Stück) - aber nicht einen #3.

    Der #3 ist ja auch noch ganz neu, das ist doch dann normal. Als ich vor drei Jahren meinen Ioniq 5 bekam, war das damals auch noch ein Hingucker, jeder drehte sich danach um und manchen fiel die Kinnlade runter, ich wurde fast immer beim Ein- oder Aussteigen angesprochen, was das denn fürn Auto genau sei und wie toll der aussieht ..... mittlerweile sieht man die Ioniqs 5 aber sehr oft im Straßenbild und niemand dreht sich mehr danach um und niemand fragt mich nen Loch in den Bauch aus über den Wagen, eventuell wird man noch auf das Thema E-Mobilität angesprochen mit den unvermeidlichen Fragen: "Wie hoch ist die Reichweite?" und "wie schnell lädt er?", das wars dann aber auch. Also genießt die Zeit der Aufmerksamkeit und beantwortet brav alle Fragen, das wird bald wieder vorbei sein.

    Wenn ich mich richtig erinnere soll im Brabus-Modus auch das ESP weniger stark regeln / später eingreifen.

    Na, dann ist doch alles richtig. der Brabus soll ja auch ein Sportwagen sein und die wollen gefahren werden von kundigen Piloten. Übrigens sind ESP und ABS nur HILFEN, um das Fahren zu erleichtern, letztlich muss der Fahrer immer noch selbst steuern. Bis das autonome Auto kommt.

    Ab wann das Heck ausbricht oder ob überhaupt, ist heutzutage vor allem eine Softwaresache, wie man das ESP programmiert. Manchmal kann auch der Fahrer selbst den Grad der Regelung bestimmen, indem er die Programme wählt (Eco, Komfort, Sport, Brabus), mir ist jedoch unbekannt, ob die Software im # 1 bzw, # 3 durch die Wahl des Programms den Regelungsgrad des ESP auch mit regelt oder nicht.