Ich denke, es gibt hier teilweise ein Missverständnis oder falsche Annahmen. Im Smart wird für außen ein „AQS-Niveau“ und für innen ein „PM2,5“-Wert angegeben. In der Hello#-App sieht man die Rohdaten, die die Smart-API liefert:
- exteriorPM25Level
- relHumSts
- interiorPM25
- interiorPM25Level
- interiorSecondPM25Level
Das führt mich zu folgenden Annahmen:
- der Wert für innen und außen ist nicht direkt vergleichbar
- erfasst wird praktisch nur PM2,5 - also Feinstaub (kein Geruch!)
Ich habe mich zuhause mit der Luftqualität in den Innenräumen beschäftigt und von daher weiß ich, dass es kaum einen allgemeinen Standard zur Messung von Luftqualität gibt, um diesen als Index mit einem einzigen Wert auszudrücken und damit vergleichbar wäre. Gemäß der Daten, die die Smart-API bereitstellt, ist anzunehmen, dass für die Berechnung des AQS die Werte für Feinstaub, Temperatur und relative Luftfeuchte einbezogen werden, um dann daraus ein AQS-Niveau als Zahlenwert auszugeben. Das ist ein reiner relativer Tendenzwert und ohne Kenntnis der genauen Berechnungsmethode wenig aussagekräftig. Für innen wird lediglich Feinstaub gemessen. Zumindest suggeriert die Anzeige im Smart, dass es sich um den bloßen Feinstaubwert handelt und nicht um einen Luftqualitätsindex nach selber Berechnungsmethode wie für außen. Damit wären beide Werte nicht vergleichbar. AQS könnte z.B. auch einfach aufgrund sehr hoher oder niedriger Luftfeuchte schlecht sein.
Zur zweiten Annahme: mir ist nicht bekannt, dass der Smart weitere als die genannten Daten erfasst. Auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit muss ich nicht eingehen, das kennt jeder. Aber Feinstaub: bedeutet eine Konzentration von Partikeln einer bestimmten Größe, auch als Aerosol bezeichnet. Die Zahl 2,5 gibt an, dass Partikel erfasst werden die einen maximalen Durchmesser von 2,5 µm haben. Das ist ein gängiger Messwert, es gibt allerdings auch Sensoren, die andere Partikelgrößen (größere sowie kleinere) messen. Ergo: der Wert gibt lediglich aus, dass eine gewisse Konzentration von Partikeln dieser Größe in der Luft gemessen wurde.
Das heißt nicht, dass diese Partikel „riechen“ müssen. Das was wir als Geruch wahrnehmen kann auf diese Weise nicht gemessen werden. Dafür wäre mindestens noch die Erfassung von VOC (flüchtige organische Verbindungen) erforderlich und selbst das würde nur einen Teil dessen abdecken, was unsere Nase wahrnimmt.
Nun werden bei Verbrennungsprozessen allerhand chemische Stoffe freigesetzt, teilweise kann man diese eben riechen, teilweise als Feinstaub messen. Aber es sind faktisch doch verschiedene Sachen. Praktisches Beispiel: wenn ich zuhause in meinen Luftqualitätssensor pupse, reagiert dieser überhaupt nicht … meine Nase hingegen schon (sorry, aber das verdeutlicht es leider am besten, wie ich finde). Mach ich mir hingegen einen Whiskey auf, gehen die Werte durch die Decke. Die Gründe hierfür sind mir bekannt, soll jetzt auch nicht weiter vertieft werden. Will nur sagen: der Smart misst nur den Feinstaub des „Stinkers“ vor uns, was jedoch nicht verwechselt werden sollte mit dem Geruch, den unsere Nase wahrnimmt, auch wenn das in diesem konkreten Fall sehr wahrscheinlich derselben Exposition zugeschrieben werden kann.