Angefacht wurde die ganze Aktion "Strafzölle auf chinesische Autos" von der Biden-Regierung in den USA, die von heute auf morgen einfach mal den Einfuhrzoll auf chinesische E-Autos von ca. 20% auf 100% angehoben hatte, um die einheimische Autoindustrie zu schützen. Das war allerdings eher ein innenpolitischer Schachzug im Wahlkampf in den USA, um den Konkurrenten, den Republikanern, zuvorzukommen mit Radikalmassnahmen nach Trump-Gusto ("Amerika first"), wobei die USA sich ja ohnehin seit der Trump-Regierung mit China im Handelskrieg befinden. Es ist ja auch soo leicht, die eigenen Schwierigkeiten auf das böse Ausland zu schieben.
Die EU sah sich nach diesem Schachzug der Biden-Administration genötigt, selbst in dieser Richtung "was zu tun", sozusagen als vorauseilender Gehorsam einer offiziellen Aufforderung zuvorzukommen. So sehe jedenfalls ich das ganze. Ein Politikum ist das, ansonsten, wenn es wirklich um den Schutz einheimischer Industrien vor vom Staat subventionierten chinesischen Produkten ginge, warum hatte man damals keine Schutzzölle auf stark subventionierte Sonnenkollektoren aus China erhoben? Das hat in Europa nun wirklich eine ganze Industrie platt gemacht.
Geil, so eine halbe Verschwörungstheorie, dass Biden der EU Mal eben die Zölle aufgezwungen hat. Die ganze BEV Branche wird in China massiv staatlich gefördert, insbesondere auch die Rohstoffwertschöpfungskette. Die Zölle hätten wesentlich eher kommen müssen, jetzt ist es fast zu spät. Der Druck kam auch vor allem aus Frankreich, Italien, usw., da die Europäer BEV Kleinwagen kaum konkurrenzfähig produzieren können.
Die Deutschen haben, aufgrund der Kooperationen und der Abhängigkeit vom chinesischen Markt da einfach kein Interesse dran. Ob das langfristig die richtige Strategie ist, ist eher zweifelhaft.
Die Solarbranche hatte in Deutschland einfach keine Lobby, insbesondere auch von Seiten der Regierung (hello Peter Altmaier) und ist nunmal wesentlich kleiner. Die ganze Branche hat 2010 weltweit kaum mehr Umsatz als BMW gemacht.