Die Aussage, dass der SoC beim LFP-Akku aus technisch-physikalischen Gründen gar nicht genau ausgelesen werden kann, ist mir jetzt neu und besorgt mich ehrlich gesagt ein wenig (zumindest im Bereich zwischen 0% und 25%).
Dazu sage ich nochmal, dass diese Abweichung bei mir nicht immer auftritt. Wenn ich 100 km nach Vollladen nachrechne, ist die Abweichung oft auch deutlicher geringer. Aber es war eben auch schon ganz anders.
Klingt plausibel. Ich hab meinen Pro jetzt 3x DC-geladen. Beim ersten Mal hatte ich 24% Ladeverlust, die beiden letzten Male jeweils 16%. Das liegt leicht unter meinem Mittelwert fürs AC-Laden, aber richtig wenig ist das irgendwie auch nicht?
Also, beim LFP Akku liegt die Zellspannung in einem ganz langen Bereich (ich sage mal etwa von SoC 5-10 % bis SoC 95 % bei etwa 3,4xx V das heisst die zweite oder dritte Nachkommastelle ist immer noch kein richtiger Indiz für den tatsächlichen SoC. Dieser muss aus einer Kombination von Zellspannung und entnommener Strommenge ermittelt werden. Das ist jetzt aber nicht so trivial wie es klingt. Zum einen solltest Du regelmässig auf 100 % laden (Smart sagt 1 x in der Woche) . Zum anderen muss sicherlich der ganze Berechnungsalgorithmus auf Basis der Erfahrungen weiter angepasst und verbessert werden, dies Problem haben aber alle neu auf den Markt gekommenen Fahrzeuge mit LFP. Es wurde bisher in laufe der Zeit immer gelöst und wird auch bei SMART gelöst werden.
DC Laden verlagert die Verluste beim wandeln vom Fahrzeug auf die Ladesäule. Das ist gut, aber deshalb ist DC laden in der Regel auch teurer. Nichts desto trotz muss die Fahrzeugelektronik weiterhin gefüttert werden mit vielleicht 500 W /h . Wenn Du also real 40 kW am Schnellader in 45 Minuten lädst dann hast Du de facto 40,37 kW geladen, Wenn Du mit 3,6 kW einphasig lädst dann braucht Deine 11 kW Wallbox für diese gleichen 40 kW etwa 11 Stunden, das heißt Deine Fahrzeugelektronik verbraucht in dieser Zeit (11 Stunden) 5,5 kW, das macht dann summa summarum 45,5 kW. Dazu kommen jetzt aber noch rund 5-10 % Verluste im AC/DC Wandler, in der Zuleitung Deiner Wallbox etc. Macht in der Summe dann etwa 50 kW die du bezahlen musst um 40 kW ins Auto zu bekommen. Oder aber in etwa 25 % Ladeverlust bei einphasigen AC/DC Wandler. Schneller laden spart also Geld. Da unser Pro an Wechselstrom nur 1 phasig lädt musst Du also diese Verluste beim Wechselstrom laden in Kauf nehmen oder am DC-Schnelllader laden. Da hat der LFP Akku den charmanten Vorteil das er dieses Schnelladen im Vergleich zum NCM-Akku des Pro+ deutlich besser verträgt. Er altert dabei langsamer. Du musst also abwägen was unterm Strich Deine Vorstellungen am besten erfüllt AC oder DC laden. Alles geht halt nicht, der Preisunterschied zwischen Pro und Pro+ liegt nur im Akku und der einphasigen Ausführung des Wechselstromwandlers bei ansonsten identischer Ausführung. Da macht man sich am besten vor dem Kauf einen Kopf drum.
Deine hohen DC Ladeverluste kann ich mir nur mit unklarer Anzeige des SoC erklären (siehe Teil 1 meiner Erklärung). Die ganzen Wallbox und Wandlungsverluste können sich nicht auf Deiner Rechnung bemerkbar machen. Lass Dich nicht von SoC verrückt machen und lade Deinen Akku mehrmals am DC Lader voll und schaue dann mittelfristig mal auf den Verbrauch kWh / 100 km.